Freitags auf die Straße

  • von Björn Migge
  • 24 Apr., 2019

Ist Coaching in aktuellen Fragen unpolitisch?

Liebe DFC-Mitglieder,
die Kinder gehen freitags auf die Straße. Manche meinen, dass müsse man klügeren Leuten überlassen, sich um die Umwelt zu kümmern. Viele finden es gut, dass die Kinder uns aufrütteln, andere finden es nervig und naiv. Manche meinen, der Klimawandel sei nicht menschengemacht, andere meinen doch. Einige wollen (sehr, sehr) schnell in Deutschland auf erneuerbare Energien umsteigen, anderen meinen, dass sei ein netter Wunschtraum, ... Das ginge nur gemeinschaftlich in Europa und man müsse auch Schwellenländer mit einbinden. Es wird viel diskutiert. Oft ist das überhaupt nicht sachlich oder wertschätzend. Den "anderen" werden die Worte (oder nur Wortschnipsel) im Mund verdreht, sie werden mit Häme überzogen, für dumm erklärt. Eine wirklich Diskussion findet kaum statt. 
Coaching wird oft sehr unpolitisch dargestellt. Es gibt Coaches, die bei den Grünen sind, andere bei den freien Demokraten, andere bei der CDU, einige sind bei der SPD usw. Es gibt auch systemische Coaches bei der AfD. Doch in der Coachingprofession geht es nur symbolisch oder sehr indirekt um Politik. Ähnlich wie Alkohol und Sex ist das eher ein Tabu.
Ist das gut, ist das richtig? Wo könnten wir uns gut einbringen?
Könnten wir Hinweise geben zu einer wertschätzenden und gewaltarmen Sprache, zu wirklichem Dialog - statt niederkämpfendem Monolog oder gar absichtlicher Verletzung? Oder könnten wir auf psychologische Zusammenhänge hinweisen, um aufzuklären, wie Manipulation funktioniert, welche gesunden oder gar kranken Charaktereigenschaften sich oft hinter angeblichen Sachargumenten verstecken, ...?
Oder ist es doch am besten, wenn wir uns innerhalb der Coachingwelt neutral verhalten?
Wie ist eure / deine Meinung?
LG Björn Migge